Strategie-Forum - sunzi - die kunst des krieges - VORWORT
Seite: [ 1 ]


LoS]greg
Ehrenmitglied
Oberpenner von scheiß LoS
0 / 16521
1004 / 9934
Erstellt am: 07.03. 2004 18:08
Bewertung: 10
ich lese ja grad sunzi - die kusnt des krieges
und dachte mir mal das mal hier zu posten, da es
a) einfach n tolles buch ist, was auch heutzutage noch so ne art lebenshilfe ist und
b) es um kriegsführung geht, und die meisten inhalte davon lassen sich auch auf das warcraft-spielen übertragen.
ich poste dann mal so jede woche ein kapitel in nem neuen thread und anschließend kann man ja, wenn mans lesen will, darüber warcraft-bezogen diskutieren. wie man was anwenden kann und neue tricks vorschlagen etc.
wers nicht abwarten kann, der soll sichs kaufen oder halt mich mal in icq anhauen für das ebook, alternativ könnte man das ja zum dl stellen auf die seite.
ich fang an mit dem vorwort und diese woche
dem 1. kapitel, der Planung.
es folgen:
2. Über die Kriegführung
3. Das Schwert in der Scheide
4. Taktik
5. Energie
6. Schwache und starke Punkte
7. Manöver
8. Taktische Varianten
9. Die Armee auf dem Marsch
10. Terrain
11. Die neun Situationen
12. Angriff durch Feuer
13. Der Einsatz von Spionen
Vorwort
Sunzi schrieb dieses außergewöhnliche Buch vor zweieinhalbtausend Jahren in China. Es
beginnt mit den Worten:
Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist
eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in
den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt
werden.
Es schließt mit den Worten:
So wird der erleuchtete Herrscher und der weise General die Intelligentesten
seiner Armee als Spione einsetzen und auf diese Weise hervorragende Erfolge
erzielen. Spione sind ein äußerst wichtiges Element des Krieges, denn von ihnen
hängt die Fähigkeit der Armee ab, sich zu bewegen.
Ich bin der Überzeugung, daß unsere militärischen und politischen Führer der jüngsten
Vergangenheit dieses geniale Werk hätten studieren sollen, denn dann wäre in Vietnam nicht
das passiert, was passiert ist; wir hätten den Koreakrieg nicht verloren (wir haben ihn
verloren, weil wir nicht den Sieg errangen); das Desaster in der Schweinebucht wäre nicht
geschehen; es wäre nicht zum Geiseldrama im Iran gekommen; das britische Empire wäre
nicht verstümmelt worden; und aller Wahrscheinlichkeit nach wären die beiden Weltkriege
vermieden worden - mit Sicherheit aber wären sie nicht geführt worden, wie sie geführt
wurden, und die Millionen junger Menschen, die von Ungeheuern, die sich Generäle nannten,
so unnötig und unüberlegt in den Tod geschickt wurden, hätten ihr Leben leben können.
Die größte Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen
Kampf zu brechen.
Ich finde es erstaunlich, daß Sunzi vor fünfundzwanzig Jahrhunderten so viele Wahrheiten
schrieb, die heute noch gültig sind - besonders in dem meiner Meinung nach
außergewöhnlichen Kapitel über den Einsatz von Spionen. Ich glaube, dieses kleine Buch
zeigt deutlich, was heute noch falsch gemacht wird und warum unsere heutigen Gegner in
manchen Gebieten so erfolgreich sind. (Sunzi ist in der politisch-militärischen Hierarchie der
Sowjetunion Pflichtlektüre; das Buch ist seit Jahrhunderten in Rußland erhältlich, und es ist
auch, beinahe Wort für Wort, die Quelle von Mao Tse-tungs Schrift über die militärischen
Prinzipien der chinesischen Roten Armee.)
Für noch wichtiger halte ich die Tatsache, daß Die Kunst des Krieges recht deutlich zeigt, wie
man die Initiative ergreift und den Feind bekämpft - jeden Feind.
Sunzi schreibt: Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den
Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.
Ähnlich wie Machiavellis Der Fürst und Miyamoto Musashis Das Buch der fünf Ringe zeigen
auch Sunzis hier wiedergegebene Einsichten den Weg zum Sieg bei allen geschäftlichen
Konflikten, bei Schlachten im Aufsichtsrat und im alltäglichen Kampf ums Überleben, in den
wir alle verwickelt sind - sogar im Kampf der Geschlechter! Dies alles sind Formen des
Krieges, und alle folgen denselben Regeln - seinen Regeln.
Zum erstenmal hörte ich 1977 beim Rennen im Happy Valley in Hongkong von Sunzi. Ein
Freund, P. G. Williams, ein Kellner im Jockey Club, fragte mich, ob ich das Buch gelesen
hätte. Ich verneinte, und er erwiderte, daß er mir am nächsten Tag ein Exemplar schicken
wolle. Als das Buch ankam, blieb es zunächst ungelesen liegen. Eines Tages dann, nach
mehreren Wochen, nahm ich es wieder in die Hand. Ich war schockiert, daß ich, obwohl ich
so viel über Asien, besonders über Japan und China, gelesen hatte, noch nie auf das Buch
gestoßen war. Seitdem ist es mein ständiger Begleiter, und es hat meine Arbeit an Noble
House Hongkong so sehr beeinflußt, daß viele Charaktere sich auf Sunzi und sein
Meisterwerk beziehen. Ich halte Sunzis Schrift für einzigartig, und deshalb kam es zu dieser
Ausgabe seines Buches.
Leider ist über den Mann selbst nur wenig bekannt. Wir wissen nicht, wann er die dreizehn
Kapitel niederschrieb. Manche datieren sie auf das Jahr 500 v. Chr., in die Zeit des
Königreichs von Wu, manche auch auf etwa 300 v. Chr.
Etwa um 100 v. Chr. schrieb Sima Qian, einer seiner Chronisten, diese Biographie:
Sunzi, dessen Vorname Wu war, stammte aus dem Staate Qi. Sein Buch Die
Kunst des Krieges erregte die Aufmerksamkeit Helus, des Königs von Wu. Helu
sagte zu ihm: »Ich habe deine dreizehn Kapitel sorgfältig studiert. Darf ich
deine Theorie über die Führung von Soldaten einer kleinen Prüfung
unterziehen?«
Sunzi erwiderte: »Das dürft Ihr.«
Der König fragte: »Darf sich die Prüfung auch auf Frauen beziehen?«
Wieder stimmte Sunzi zu, und so wurden Vorbereitungen getroffen,
hundertachtzig Damen aus dem Palast zu holen. Sunzi teilte sie in zwei
Kompanien und stellte je eine der Lieblingskonkubinen des Königs an die
Spitze der Abteilungen. Dann ließ er sie alle einen Speer in die Hand nehmen
und sprach zu ihnen die Worte: »Ich nehme an, daß ihr den Unterschied
zwischen vorne und hinten und rechts und links kennt.«
Die Mädchen erwiderten: »Ja.«
Sunzi fuhr fort: »Wenn ich sage >Augen geradeaus<, dann müßt ihr nach vorn
blicken. Wenn ich sage >links um<, dann müßt ihr euch nach links drehen.
Wenn ich sage >rechts um<, dann müßt ihr euch nach rechts drehen. Wenn ich
sage >kehrt<, dann müßt ihr euch rechtsherum umdrehen.«
Die Mädchen hatten auch dies verstanden. Als damit die Befehle erklärt waren,
ließ er Hellebarden und Streitäxte ausgeben, um den Drill zu beginnen.
Dann gab er zu einem Trommelwirbel den Befehl: »Rechts um«, doch die
Mädchen brachen nur in Lachen aus.
Sunzi sagte geduldig: »Wenn die Kommandoworte nicht klar und deutlich sind,
wenn die Befehle nicht richtig verstanden werden, dann trifft die Schuld den
General.« Er machte mit dem Drill weiter und gab diesmal den Befehl »Links
um«, worauf die Mädchen abermals Lachkrämpfe bekamen.
Da sagte er: »Wenn die Kommandos nicht klar und deutlich sind, wenn die
Befehle nicht richtig verstanden werden, dann trifft die Schuld den General.
Doch wenn seine Befehle klar sind und die Soldaten dennoch nicht gehorchen,
dann ist es die Schuld der Offiziere.« Darauf gab er den Befehl, die
Anführerinnen der beiden Kompanien zu enthaupten.
Der König von Wu beobachtete das Geschehen vom Dach eines Pavillons aus,
und als er sah, daß seine Lieblingskonkubinen enthauptet werden sollten,
erschrak er sehr und schickte eilig die folgende Botschaft hinunter: »Wir sind
zufrieden mit der Fähigkeit Unseres Generals, die Truppen zu führen. Wenn
Wir dieser beiden Konkubinen beraubt werden, wird Unser Essen und Trinken
den Geschmack verlieren. Wir wünschen nicht, daß sie enthauptet werden.«
Sunzi erwiderte noch geduldiger: »Nachdem ich einmal die Ernennung Eurer
Majestät zum General der Streitkräfte erhalten habe, gibt es gewisse Befehle
Eurer Majestät, die ich, wenn ich als solcher handle, nicht akzeptieren kann.«
Und seinen Worten getreu ließ er die beiden Anführerinnen sofort enthaupten
und setzte die nächsten beiden als Anführerinnen an ihre Stelle. Daraufhin
wurde wieder die Trommel zum Drill geschlagen. Die Mädchen machten alle
Schritte, drehten sich nach rechts oder nach links, marschierten geradeaus oder
machten kehrt, knieten oder standen, und alles mit höchster Genauigkeit und
Gewissenhaftigkeit, und keine wagte, einen Laut von sich zu geben.
Dann schickte Sunzi einen Boten zum König und ließ ihm ausrichten: »Herr,
Eure Soldaten sind jetzt richtig ausgebildet, sie halten Disziplin und sind bereit
für die Inspektion durch Eure Majestät. Sie können zu jedem Zweck eingesetzt
werden, den ihr Herrscher im Sinn haben mag. Fordert sie auf, durch Feuer und
Wasser zu gehen, und sie werden sich nicht weigern.«
Doch der König erwiderte: »Der General soll den Drill einstellen und ins Lager
zurückkehren. Wir haben nicht den Wunsch, hinunterzugehen und die Truppen
zu inspizieren.«
Darauf erwiderte Sunzi ruhig: »Der König schätzt schöne Worte, doch er
vermag sie nicht in Taten umzusetzen.«
Da sah der König von Wu, daß Sunzi ein Mann war, der ein Heer zu führen
wußte, und ernannte ihn in aller Form zum General. Sunzi unterwarf im Westen
den Staat Chu und drang bis nach Ying, der Hauptstadt, vor; im Norden
versetzte er die Staaten Qi und Qin in Angst und Schrecken, und sein Ruhm
breitete sich unter den Lehnsfürsten aus. Und Sunzi hatte Teil an der Macht des
Königreiches.
So wurde Sunzi ein General des Königs von. Wu. Beinahe zwei Jahrzehnte lang blieben die
Armeen von Wu siegreich über ihre Erbfeinde, die Königreiche von Yue und Chu.
Irgendwann in dieser Periode starb Sunzi, und sein Herr, der König von Wu, fiel im Kampf.
Einige Jahre lang gehorchten seine Nachfolger den Anweisungen Sunzis und blieben
siegreich. Und dann vergaßen sie sie.
Im Jahre 473 v. Chr. wurden die Armeen von Wu geschlagen und das Königreich wurde
ausgelöscht.
Im Jahre 1782 wurde Die Kunst des Krieges von Vater Amiot, einem Jesuiten, ins
Französische übersetzt. Es gibt eine Legende, nach der dieses kleine Buch Napoleons
Schlüssel zum Erfolg und seine Geheimwaffe war. Gewiß gründete seine Taktik auf
Beweglichkeit, und Beweglichkeit ist eine der Eigenschaften, die Sunzi besonders betont.
Sicherlich benutzte Napoleon Sunzis Erkenntnisse zu seinem Vorteil, um den größten Teil
Europas zu unterwerfen. Erst als er Sunzis Regeln nicht mehr befolgte, wurde er geschlagen.
Die Kunst des Krieges wurde erst 1905 ins Englische übersetzt. Die erste Übertragung stammt
von P. F. Calthrop. Die zweite, die Sie hier lesen, ist von Lionel Giles und wurde ursprünglich
1910 in Shanghai und London veröffentlicht. Ich habe mir mit dieser Übersetzung einige
Freiheiten erlaubt, um sie verständlicher zu machen - jede Übersetzung aus dem alten
Chinesisch in eine andere Sprache ist in gewissem Ausmaß eine Frage des Standpunktes -,
und ich habe, der chinesischen Methode entsprechend, direkt nach den Passagen, auf die sie
sich beziehen, einige von Giles' Notizen eingefügt. Ich hoffe aufrichtig, daß Sie dieses Buch
mit Genuß lesen. Sunzi verdient es, gelesen zu werden. Ich würde Die Kunst des Krieges gern
als Pflichtlektüre für alle Offiziere und Mannschaften unserer Streitkräfte sehen, und
außerdem für alle Politiker, für alle Menschen, die in der Regierung arbeiten, auf allen
Hochschulen und Universitäten in der freien Welt. Wenn ich Oberbefehlshaber oder Präsident
oder Premierminister wäre, dann würde ich sogar noch weiter gehen: Ich hätte ins Gesetz
geschrieben, daß alle Offiziere, besonders alle Generäle, jährlich eine mündliche und
schriftliche Prüfung über diese dreizehn Kapitel abzulegen haben, wobei sie zum Bestehen
fünfundneunzig Prozent der Fragen richtig beantworten müssen - und jeder General, der nicht
besteht, würde automatisch und ohne Berufungsmöglichkeit entlassen, und alle Offiziere, die
durchfallen, würden automatisch degradiert.
Ich glaube wirklich, daß Sunzis Einsichten für unser Überleben äußerst wichtig sind. Sie
können uns den Schutz geben, den wir brauchen, damit unsere Kinder in Frieden und
Wohlstand aufwachsen.
Wir dürfen nicht vergessen, daß von alters her bekannt ist: » . . . das wahre Ziel des Krieges
ist der Frieden.«
JAMES CLAVELL
»Wie ein Römer faul im Sofa liegen, Damen, die mit Liebe dienen. ein feistes lächeln im Gesicht, denn eine Hand spielt am Geschlecht. Ein nackter Leib, ein bißchen Liebe, Sex und Suff und wilde Spiele. Zehn Dominas für mich allein - so soll es sein!«
LoS]GeneralM
Clan-Leader
Stormtrooper
Avatarbild
93368 / 93368
26291 / 26291
Erstellt am: 07.03. 2004 22:13
Gute Fortführung des Guides damals zu SC =)
Aber heißt der Typ nicht Sun'Tzu?
»"Sir! We are surrounded!" -- "Excellent! We can attack in any direction!"«
LoS]Greg
Ehrenmitglied
Oberpenner von scheiß LoS
0 / 16521
1004 / 9934
Erstellt am: 07.03. 2004 22:22
sun tzu oder sunzi das is liegt an der übersetzung, gibt sogar noch ne 3. übersetzung die so ähnlich klingt
»Wie ein Römer faul im Sofa liegen, Damen, die mit Liebe dienen. ein feistes lächeln im Gesicht, denn eine Hand spielt am Geschlecht. Ein nackter Leib, ein bißchen Liebe, Sex und Suff und wilde Spiele. Zehn Dominas für mich allein - so soll es sein!«
LoS]rezico
Ex-Mitglied
Ruhte in Heiligen Hallen
Avatarbild
0 / 42969
7323 / 11264
Erstellt am: 07.03. 2004 23:51
also find das buch echt nit schlecht :) dankö
Seite: [ 1 ]


Du hast nicht genügend MP, um auf dieses (veraltete) Thema zu antworten.